Schulhefte aus Kakuma Museum Friedland erhält Schenkung aus kenianischem Flüchtlingslager
Im Frühjahr 2025 wird der Neubau des Museums Friedlands eröffnen. Thema ist dann vorrangig die Gegenwart von Flucht und Migration. Dabei blickt das Museum auch auf Transitorte weltweit, beispielsweise auf das Flüchtlingslager Kakuma in Kenia. Kakuma ist eines der ältesten noch existierenden und mit über 150.000 Bewohner:innen eines der größten Flüchtlingslager der Welt. In einem Bereich der neuen Dauerausstellung sollen Einblicke in das Lager und das Leben der Bewohner:innen gegeben werden.
Dafür nahm das Museum Kontakt mit Tolossa Asrat auf. Der Journalist, der ebenfalls in dem Lager lebt, ist Mitbegründer der Online-Zeitung Kanere, die über Leben und Alltag im Lager Kakuma berichtet. Für die neue Dauerausstellung stellte er uns Kakuma aus seiner Sicht mit Fotos von Alltagsszenen und Orten aus dem Lager vor. Zusätzlich sammelte er Soundaufnahmen, mit denen er einige spannende Eindrücke aus dem alltäglichen Leben in Kakuma einfing.
Weiter kooperierte das Museum Friedland mit dem Verein „Kakuma Refugee Camp/Don Bosco Kakuma Flüchtlingshilfe Ostafrika e.V.“. Dieser setzt sich für bessere Bildungschancen von Kindern im Lager ein, indem er Bildungsprojekte von ortsansässigen Partner:innen unterstützt und mit seinem Projekt „Savio Club“ Nachhilfeunterricht in Englisch, Kisuaheli, Mathematik, Hygiene und Religion für Kinder aus unterschiedlichen Nationen und Stämmen anbietet.
Die Zusammenarbeit ermöglicht nochmals eine weitere Perspektive auf das Lager Kakuma. Umso mehr freute sich das Museumsteam über eine Schenkung für die neue Dauerausstellung, die im Januar dieses Jahres aus Kakuma in Friedland eintraf. Den Kindern in den Savio-Clubs wurde das Projekt des Museums vorgestellt und Sie schenkten der neuen Ausstellung Schulhefte von sich. In diesen Heften hatten Kinder Vokabeln aufgeschrieben und das Lesen von Uhrzeiten geübt. Dabei sind die Umschläge der Hefte, unter anderem aus Kartonagen, selbst gebastelt.
Eine Auswahl der Schulhefte und die Fotos und Soundaufnahmen von Tolossa Asrat werden ab 2025 in der neuen Ausstellung zu sehen und zu hören sein.