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Leitbild Museum Friedland

Wer wir sind

Das Museum Friedland erzählt Migrationsgeschichten an einem einzigartigen Ort. Zentraler Bezugspunkt aller Aktivitäten ist das Grenzdurchgangslager Friedland, das seit 1945 über vier Millionen Menschen passierten. Als aktive Erstaufnahmeeinrichtung ist das Grenzdurchgangslager noch heute ein Ort vielfältiger Migrationen. Die Verbindung von Geschichte und Gegenwart sowie die Nachbarschaft von Museum und Grenzdurchgangslager prägen die Arbeit und das Profil des Museums Friedland in besonderer Weise.

Das Museum Friedland erforscht, sichert, präsentiert und vermittelt die Geschichte und Gegenwart des Grenzdurchgangslagers Friedland. Darüber hinaus nimmt es die vielschichtigen Prozesse von Abschied, Ankunft und Neubeginn im Allgemeinen sowie Fragen von Migrationspolitik, gesellschaftlicher Teilhabe, Grenzen, Identitäten und Zugehörigkeiten, Kriegsfolgen, Menschenrechten und Asyl, je in historischer und gegenwartsorientierter Perspektive, in den Blick.

Das Museum Friedland ist ein lebendiger Ort, an dem Geschichte und Gegenwart sowie Lokales und Globales aufeinander treffen. Es ist Lernort, Diskussionsforum, Forschungsstätte und sozialer Treffpunkt zugleich. Es richtet sich an ein breites Publikum wie auch an wissenschaftliche Expert*innen. In seiner Arbeit orientiert es sich stets an der neuesten geschichtswissenschaftlichen und museologischen Forschung.

 

Was wir tun

In seiner Dauerausstellung »Fluchtpunkt Friedland« erzählt das Museum aus verschiedenen Blickwinkeln die Geschichte des Grenzdurchgangslagers von 1945 bis heute und zeichnet Lebenswege aus vielen Teilen der Welt nach. Multimediale Installationen, Dokumente, Fotografien und vielfältige Objekte, darunter zahlreiche persönliche Erinnerungsstücke von Zeitzeug*innen, vermitteln vielschichtige und spannende Geschichten, die zum Nachdenken und Diskutieren anregen. Wechselausstellungen in der „Nissenhütte“ auf dem Gelände des Grenzdurchgangslagers ergänzen das Ausstellungsprogramm.

Darüber hinaus sammelt und bewahrt das Museum Friedland Zeugnisse aus der Geschichte und Gegenwart des Grenzdurchgangslagers. Die Sammlung wird kontinuierlich erweitert und wissenschaftlich erschlossen. Sammlungsobjekte werden für Ausstellungen, das pädagogische Programm und die wissenschaftliche Forschung genutzt und können auch anderen Museen als Leihgaben zur Verfügung gestellt werden.

Mit seinen museumspädagogischen Angeboten regt das Museum Friedland ein breites Publikum zur Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gegenwart des Grenzdurchgangslagers sowie mit übergreifenden gesellschaftspolitischen Fragen an. Die Leitgedanken der zielgruppenspezifischen Formate sind Besucherorientierung, Nachhaltigkeit und Partizipation. Darüber hinaus bietet das Museum Friedland die Möglichkeit, sich im Rahmen von Tagungen, Lesungen, Filmvorführungen oder Diskussionsrunden, aber auch von Festen oder Gedenkfeiern mit ausgewählten Themen vertieft auseinanderzusetzen. Das Museum schafft regelmäßig Gelegenheit zur Diskussion und zum Gedankenaustausch.

 

Wofür wir stehen

Das Museum Friedland ist dem Diversity-Gedanken verpflichtet und wendet sich gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der Diskriminierung. Es versteht seine Arbeit als gesellschaftspolitischen Beitrag für eine weltoffene Gesellschaft. In diesem Sinne positioniert sich das Museum Friedland gegen rassistische Zuschreibungen, kulturalistische Annahmen oder ausgrenzende Einstellungen gegenüber Migrant*innen, insbesondere den im Grenzdurchgangslager Friedland lebenden Menschen.

Im Museum Friedland sind alle Besucher*innen herzlich willkommen. Seine Ausstellungen sind barrierearm und mehrsprachig gestaltet. Die Museumspädagogik entwickelt zielgruppenspezifische Angebote, die die Vielfalt der Gesellschaft im Blick haben. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den gegenwärtigen Bewohner*innen des Grenzdurch­gangslagers – als Gästen des Museums, als Zeitzeug*innen und Diskussionspartner*innen sowie als Akteur*innen einer partizipativen und kollaborativen Museumsarbeit. Auch in der Zusammensetzung des Teams spiegelt sich der Diversity-Gedanken des Museums wider.

 

Was wir noch vorhaben

Das Museum Friedland ist ein Museum in Bewegung. In all seinen Arbeitsbereichen spielen Reflexion, Evaluierung und Weiterentwicklung der eigenen Praxis eine große Rolle.

In den nächsten Jahren wird ein Museumsneubau entstehen, in dem weiterer Raum für Ausstellungen, museumspädagogische Angebote und Depots vorgesehen ist. Eine zentrale Rolle werden hier Themen der Gegenwart und das Erproben partizipativer Methoden in der Museumsarbeit spielen. Darüber hinaus arbeitet das Museum langfristig am Aufbau einer Akademie Friedland, die Raum für Jugendbegegnungen, wissenschaftliche Tagungen sowie außeruniversitäre Forschungsprojekte bieten wird.

Mit seinen aktuellen wie in Planung befindlichen Angeboten will sich das Museum Friedland lokal, regional und überregional verankern. Der Austausch mit anderen an Themen der Migration interessierten Institutionen und Personen wird weiter ausgebaut.  

Das Museum Friedland versteht sich als ein Ort, der Menschen von nah und fern miteinander verbindet: Besucher*innen, Zeitzeug*innen, Unterstützer*innen, Kooperationspartner*innen und interessierte Wissenschaftler*innen. Wir wünschen uns, dass rund um das Museum Friedland eine lebendige Community entsteht, die die Arbeit des Museums begleitet und aktiv mitgestaltet.

Friedland, im Februar 2017