Dem Menschen auf Augenhöhe begegnen – der Fotograf Günter Hildenhagen Das Museum Friedland erweitert seinen Bestand an historischen Fotografien um Ankäufe und Schenkungen des Fotografen
Dem Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, gehört für den Fotografen Günter Hildenhagen (geb. 1935) zum Berufsethos. Das bedeutet für den passionierten Fotografen, sich auf den Menschen einzulassen, sich Zeit zu nehmen und abzuwarten, bis etwas passiert. Und damit ist keineswegs ein besonderes Ereignis gemeint, lediglich der besondere Augenblick, den der Fotograf mit seiner Kamera festhält.
In den 1950er Jahren entscheidet sich Günter Hildenhagen, seinen Beruf bei der Post als Paketzusteller aufzugeben, um seiner Leidenschaft, dem Fotografieren, nachzugehen und beginnt eine Ausbildung zum Fotografen bei Pan Walther und studiert anschließend bei Otto Steinert an der Folkwang Schule Essen. Er wird Mitglied der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner, der heutigen Deutschen Fotografischen Akademie, und lernt dort berühmte Fotografen kennen, z. B. Toni Schneiders oder Robert Häusser. Zu seinen Vorbildern gehört u. a. Henri Cartier-Bresson. Seit 1965 arbeitet Hildenhagen als freier Fotojournalist mit dem Schwerpunkt auf sozialen Themen.
Häufig im Auftrag der Diakonie oder der Caritas unterwegs, portraitiert er Menschen in Heimen, Obdachlose, Kranke und Zuwandernde. „Arbeit in geschlossenen Räumen“ als Bezeichnung für seine Tätigkeit trifft genau zu, weil er Individuen fotografiert, die in der öffentlichen Wahrnehmung kaum eine Rolle spielen.