Die Ankunft der Geflüchteten aus Vietnam vor 45 Jahren
Die gewaltsame Wiedervereinigung Vietnams nach der Kapitulation Südvietnams im Jahr 1975 hatte die Flucht unzähliger Zivilisten vor dem kommunistischen Regime zur Folge. Meist führte ihre Flucht in wenig seetüchtigen Booten über das Meer und viele Menschen kamen dabei ums Leben. Einigen gelang die Flucht mit Hilfe von Rettungsschiffen, wie z. B. der „Cap Anamur“, die von 1979 bis 1986 über 10.000 Menschen rettete. Der deutsche Journalist Rupert Neudeck hatte diese humanitäre Rettungsaktion mit großer Unterstützung aus der Bevölkerung initiiert.
Niedersachsen nahm unter dem Ministerpräsidenten Ernst Albrecht von Dezember 1978 bis Januar 1979 als erstes Bundesland 1008 Flüchtlinge auf. Knapp zwei Drittel davon waren zuvor auf der „Hai Hong“ gewesen, einem mit 2500 Menschen an Bord überfüllten Frachter, der vor Malaysia ankerte und keinen Hafen anlaufen durfte. Die Rettungsaktion wurde von dem Militärattaché der deutschen Botschaft Folker Flasse vor Ort koordiniert.