„Einzigartige Vermittlungsarbeit“ Museum Friedland erhält ZukunftsGut-Preis 2024 der Commerzbank-Stiftung
Am Donnerstagabend wurde das Museum Friedland mit dem 1. Preis in der Kategorie „Ländlich-kleinstädtischer Raum“ des ZukunftsGut-Preises 2024 der Commerzbank-Stiftung ausgezeichnet. Die Jury würdigte besonders die „einzigartige Vermittlungsarbeit“ des Museums. Mit seinen kreativen und partizipativen Formaten gelinge es dem Museum, einen intensiven Dialog zwischen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung aus verschiedenen Generationen und Hintergründen zu fördern und so das Verständnis und die Empathie in der Gesellschaft zu stärken. Weiter heißt es: „Die Arbeit des Museums ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie kulturelle Bildung zur gesellschaftlichen Integration beitragen kann.“
„Das Museum Friedland fordert an einem authentischen Ort zum Nachdenken auf. Dabei zieht es historische Linien bis in die Gegenwart und führt den Besuchenden vor Augen, wozu Krieg, Rassismus und andere Formen der Diskriminierung auch heute noch führen können. Der ZukunftsGut-Preis 2024 würdigt diese gesellschaftlich wertvolle Arbeit. Ich finde: Die Jury hat eine sehr gute Wahl getroffen. Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team des Museums Friedland, dem diese Ehrung zu verdanken ist“, sagt Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs.
„Mit der musealen Bildungsarbeit nicht nur zur Geschichte, sondern auch zur Gegenwart von Flucht und Migration wollen wir zu mehr gegenseitigem Verständnis in der gesellschaftlichen Debatte beitragen. Das funktioniert nur, wenn wir alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Sprache und ihren Erfahrungshorizonten erreichen und einbinden,“ erläutert die wissenschaftliche Leiterin des Museums Friedland, Dr. Anna Haut. „Wir freuen uns sehr, dass die partizipative Aufarbeitung von Flucht und Migration jetzt mit dem ZukunftsGut-Preis die nötige öffentliche Aufmerksamkeit erhält. Für uns ist der Preis eine starke Motivation, diesen Weg weiterzugehen.“
Mit dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden, dem Literaturhaus Freiburg und der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in der Kategorie „Urbaner Raum“ sowie dem Verein Quillo e.V. (Nordwestuckermark) und dem Theater Lindenhof (Burladingen) in der Kategorie „Ländlich-kleinstädtischer Raum“ wurden am 19. September in Frankfurt am Main fünf weitere Kultureinrichtungen aus der gesamten Bundesrepublik mit dem ZukunftsGut-Preis 2024 der Commerzbank-Stiftung gewürdigt.
„Sie sind Vorbilder und Wegweiser für eine Kultur, die die Gesellschaft zusammenführt und damit nicht zuletzt Demokratie fördert,“ beschreibt Astrid Kießling-Taskin, Vorständin der Commerzbank-Stiftung, die jetzt ausgezeichneten Kultureinrichtungen.
ZukunftsGut-Preis 2024 der Commerzbank-Stiftung
Zur Teilnahme eingeladen waren 2024 zum vierten Mal in biennaler Folge alle öffentlichen und privaten, gemeinnützigen Kulturinstitutionen in Deutschland (Bildende Kunst, Musik, Literatur, Theater, Kulturgeschichte), die sich der gegenwartsbezogenen und teilhabeorientierten Vermittlung des künstlerischen kulturellen Erbes widmen. Denn ZukunftsGut möchte dazu bei-tragen, den Stellenwert der Kulturvermittlung als veränderungsorientierte Querschnittsfunktion zu stärken und damit auch milieuübergreifende Öffnungsprozesse in unseren Kultureinrichtungen fördern.
Es werden jeweils drei Preise in den Kategorien urbaner sowie ländlich-kleinstädtischer Raum vergeben. ZukunftsGut ist mit insgesamt 80.000 Euro der höchstdotierte Preis für institutionelle Kulturvermittlung in Deutschland. Der erste Platz ist mit jeweils 25.000 Euro dotiert, der zweite mit 10.000 Euro und der dritte mit 5.000 Euro. Die weiteren Einrichtungen der Shortlist, in 2024 sind dies insgesamt 18, werden zudem mit Sonderpreisen in Höhe von jeweils 2.000 Euro bedacht. Damit steigt das ZukunftsGut-Volumen auf 116.000 Euro.