Museum Friedland sucht Zeitzeug*innen Unter dem Motto „Teilen Sie Ihre Erinnerung!“ dokumentiert ein mehrsprachiges Team erzählte Lebensgeschichten von Bewohner*innen des Grenzdurchgangslagers Friedland.

2024 eröffnet das Museum Friedland einen Erweiterungsbau, dessen Dauerausstellung chronologisch an die bestehende im historischen Bahnhofsgebäude von Friedland anknüpft. Vor diesem Hintergrund gab das Museum Friedland jetzt den Startschuss für die umfangreiche Erweiterung der Sammlung an lebensgeschichtlichen Interviews. Angesprochen und gesucht sind Zeitzeug*innen, die seit 2011 über das Lager Friedland nach Deutschland gekommen sind. Für die Interviews steht ein extra geschultes Interviewer*innen-Team zur Verfügung. Die Gespräche werden möglichst in den Erstsprachen der Erzähler*innen (u. a. Deutsch, Englisch, Russisch, Arabisch, Französisch, Spanisch, Tigrinya, Farsi, Dari) geführt. „Mit Hilfe der Zeitzeug*innen erschließen sich viele neue individuelle Perspektiven auf Migrationsgeschichte“, begründet Sammlungsleiterin Ewa Kruppa die Interviewoffensive. Für Interessent*innen, die das Museumsteam unterstützen wollen, hat das Museum eine E-Mail lebensgeschichten@museum-friedland.de eingerichtet. Mehr Information auf museum-friedland.de/lebensgeschichten.

Das Sammeln und Bewahren von immateriellem Kulturgut bilden einen Schwerpunkt der Sammlungstätigkeit des Museums Friedland. Das Archiv umfasst aktuell ca. 170 Audio- bzw. Videoaufnahmen erzählter Lebensgeschichten seit 1945 bis in die Gegenwart. Insbesondere das narrative Interview ist ein Format, das zum Erzählen einlädt. Im Vordergrund stehen Alltagserfahrungen und individuelle Perspektiven von Menschen.