Richtfest für neues Besucher-, Medien- und Dokumentationszentrum im Museum Friedland

Heute hat das Staatliche Baumanagement Südniedersachsen das Richtfest für den Neubau eines Besucher-, Medien- und Dokumentationszentrums für das Museum Friedland gefeiert. Der Neubau (= zweiter Bauabschnitt) stellt die Verbindung zwischen dem 2016 eröffneten Museum mit der Dauerausstellung im historischen Bahnhof (= erster Bauabschnitt) und dem Grenzdurchgangslager Friedland her. In dem neuen Gebäude werden später unter anderem Räume für Themenwelten, eine Wechselausstellung, eine Bibliothek mit Seminarräumen sowie eine Cafeteria mit Museumsshop untergebracht sein.
„Der Erweiterungsbau wird einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Migrationsthemen der Geschichte, Gegenwart und Zukunft ansprechend zu vermitteln“, sagte Anett Janiszewski, ständige Vertreterin des Leiters des Staatlichen Baumanagements Südniedersachsen. „Ich freue mich daher, dass wir bei dieser Baumaßnahme trotz der schwierigen Lage im Bausektor im Zeitplan liegen.“

 

„Gutes Beispiel für nachhaltiges Bauen“

Der für das Staatliche Baumanagement zuständige Finanzminister Gerald Heere erklärte: „Das neue Besucher-, Medien und Dokumentationszentrum bietet nicht nur Raum für die wichtigen Themen Flucht und Migration, sondern ist auch ein gutes Beispiel für nachhaltiges Bauen. Durch die Holzbauweise konnten wir zum Großteil auf Baustoffe wie Zement und Stahl verzichten, die in der Produktion sehr viel Energie benötigen und erheblich zu den globalen Kohlendioxid-Emissionen beitragen. Wir werden im Landesbau die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen – da wo es technisch möglich und sinnvoll ist – in Zukunft noch stärker in den Fokus rücken.“
„Das Museum Friedland nimmt die Migrationsgeschichte der Vergangenheit und Gegenwart in den Blick und leistet damit einen wichtigen gesellschaftspolitischen Beitrag“, so Wissenschafts- und Kulturminister Falko Mohrs. „Das Museum wendet sich gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der Diskriminierung. Mit dem Erweiterungsbau kann das Museum Friedland sein Ansinnen, ein weltoffener Ort zu sein, der Menschen von nah und fern miteinander verbindet, weiter ausbauen.“
„Mit der Erweiterung rückt das Museum Friedland nicht nur räumlich, sondern auch inhaltlich ein Stück näher an das heutige Grenzdurchgangslager Friedland heran“, sagte die wissenschaftliche Leiterin des Museum Friedland, Anna Haut. „Die Dauerausstellung im künftigen Haus 2 legt einen Schwerpunkt auf die jüngste Geschichte und Gegenwart der Migration nach Deutschland über das Lager Friedland. Sie will zur Reflexion und Diskussion unseres Zusammenlebens in der Migrationsgesellschaft einladen und vor allem zum Mitgestalten inspirieren. In diesem Sinn kann das Museum mit seinen erweiterten Möglichkeiten seine Aufgaben als Diskussionsforum, Veranstaltungszentrum und Zukunftswerkstatt noch besser erfüllen.“

 

Gestaltung des Museums

Der öffentliche Bereich des Gebäudes teilt sich in zwei verschiedene Bereiche: Im Erdgeschoss befindet sich zum einen eine transparente und offene Zone mit starkem Außenbezug, die dem Zusammentreffen und der Kommunikation dient. Direkt am Empfang liegt das Café mit einer offenen Küche, die Bibliothek mit Veranstaltungsräumen und die Themenwelt 4. Im Obergeschoss unter dem Dachstuhl befindet sich zum anderen eine großzügige, flexible und introvertierte Fläche, die der Ausstellung dient. Diese teilt sich in drei Bereiche: die Wechselausstellung, die Themenwelt 1 sowie die Themenwelten 2 und 3. Hinzu kommen Räume für den Museumsbetrieb, etwa Büro-, Depot- und Technikflächen.
Den aktuellen Planungen zufolge soll das neue Gebäude voraussichtlich im Frühjahr 2025 fertiggestellt sein und rund 17 Millionen Euro kosten. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien bezuschusst diese Baumaßnahme mit zehn Millionen Euro.

 

Über das Staatliche Baumanagement Südniedersachsen

Das Staatliche Baumanagement Südniedersachsen führt die Baumaßnahmen des Landes und des Bundes in den fünf Landkreisen in Südniedersachsen durch. Mit rund 120 Beschäftigten betreut das Amt mehr als 1.800 Bauwerke. Neben dem Hauptsitz in Clausthal-Zellerfeld gibt es vier weitere Dienststellen in Goslar, Göttingen, Hildesheim und Holzminden.