„Oft fehlt die Anerkennung der Lebensleistung.“ Die vom niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, geförderte Folge 6 des Museum Friedland Podcasts blickt auf die Probleme beim Ankommen und in der beruflichen Integration von Spätaussiedler:innen.

Seit den 1950er-Jahren sind rund 4,5 Millionen Aussiedler:innen und Spätaussiedler:innen aus den ehemaligen Staaten der Sowjetunion in Deutschland angekommen. Wie wichtig ist beim Einleben die Pflege der eigenen Sprache, der eigenen Kultur? Wie wirkt sich die Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen auf den Alltag aus? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der sechsten Folge des Museum-Friedland-Podcasts, die jetzt unter dem Titel „Die Unsichtbaren. Über die Teilhabe von Spätaussiedler:innen“ erschienen ist.

Der Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku: „Die Geschichte der Spätaussiedler:innen in Niedersachsen hält uns beispielhaft vor Augen, wie sich Menschen durch viel Mut und Leistungswillen eine neue Existenz erfolgreich aufgebaut und einen wichtigen Beitrag für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes geleistet haben.“

Trotz dieses positiven Fazits sei heute noch längst nicht alles ideal, ergänzt der Migrationsforscher Jannis Panagiotidis. Demnach ist die Nichtanerkennung von Bildungsabschlüssen für viele Spätaussiedler:innen mit Problemen verbunden und es besteht oftmals das Gefühl, dass die eigenen Lebensleistungen zu wenig gesellschaftliche Anerkennung finden.  

Die Erfahrungen zeigen auch, dass neben dem Erlernen der neuen Sprache auch die Pflege der eigenen sprachlichen Wurzeln ein großes Potenzial birgt.

Der Podcast „Perspektiven“ erscheint seit zwei Jahren und greift in loser Reihe Aspekte aus der Themenwelt des Museums Friedland auf. Er kann sowohl auf der Webseite des Museums als auch in den gängigen Streaming-Portalen gehört und heruntergeladen werden.