Provisorische Notunterkünfte im Wandel
Das Museum Friedland nutzt seit einigen Jahren die Nissenhütte, eine historische Notunterkunft des Grenzdurchgangslagers Friedland, auf dem zentralen Platz des Lagers als Treffpunkt, Veranstaltungsort, Workshopraum und Präsentationsfläche. Immer wieder stellen die Teilnehmer:innen der Formate die Frage, was das denn für eine Wellblechhütte sei, aus welcher Zeit sie stamme und wie hier früher Menschen gelebt hätten. Die Nissenhütte hat sich als ein wesentlicher „Türöffner“ erwiesen, der Menschen miteinander ins Gespräch bringt, die Friedland und die Architekturen der temporären Flüchtlingsunterbringung in verschiedenen Jahrzehnten kennengelernt haben.
Das Museum Friedland hat diesen Impuls aufgenommen und erarbeitet aktuell eine Dauerausstellung für die Nissenhütte, die sich dieser Unterbringung selbst, aber auch dem Wandel provisorischer Wohnmöglichkeiten, den Vorstellungen von Privatheit und Menschenrechten im Zusammenhang mit Notunterkünften widmen soll.
Etwa zehn Menschen, die entweder selbst ehemalige Bewohner:innen des Grenzdurchgangslagers oder Anwohner:innen aus Friedland sind, haben sich zu einem Co-Kurationsteam zusammengefunden. In mehreren Workshops werden wir gemeinsam die Inhalte und die Gestaltung der neuen Dauerausstellung erarbeiten. Unterstützt werden wir dabei vom Gestaltungsbüro impuls-design aus Hamburg.